Interviews

Food Manufaktur & Meisterfleischerei Stolzenhoff GmbH & Co. KG

Familienbetrieb seit 1949

Dortmunder Volksbank: Herr Suttmeyer, Sie sind heute zu Besuch bei Ihrem Mitglied und Kunden Stolzenhoff – seit wann kennen Sie die Firma?

Ludger Suttmeyer: Ich pflege seit rund 30 Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zu Helmut Stolzenhoff. Er ist ein Mann „alter Schule“ und ich habe ihn auch von Anfang an so kennen- und schätzen gelernt – ein Mann, ein Wort. Da ist der Handschlag noch etwas wert und es wird Wort gehalten. Er kann sich auf uns und wir können uns auf ihn verlassen.

Helmut Stolzenhoff
Helmut Stolzenhoff

Dortmunder Volksbank: Herr Stolzenhoff, wie würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?

Helmut Christian Stolzenhoff: Kurz gesagt ist unsere Firma eines der zehn größten Event-Catering-Unternehmen Deutschlands. Wir kümmern uns um Events jeglicher Größenordnung, und egal, ob es nun um private Feiern oder Messeveranstaltungen mit 25.000 Besuchern geht – wir sind mit Begeisterung und höchster Qualität dabei. 1949, also vor 75 Jahren als traditioneller Fleischereifachbetrieb gegründet, sind wir immer mit der Zeit gegangen und haben uns stetig weiterentwickelt. Heute sind wir ein führender Großcateringservice mit Food Manufaktur und kümmern uns um alles, von Familienfesten und Hochzeiten über Business-Events und Messen bis hin zu Galas, Kongressen und Festival-Catering – mit 100 % Qualitätsbewusstsein sowie unserem Rundum-Full-Service in 39 Event-Locations.

Dortmunder Volksbank: In welcher Generation führen Sie Ihre Firma?

Helmut Stolzenhoff: Ich selbst bin Geschäftsführer in zweiter Generation und die dritte Generation ist ebenfalls fest in Geschäftsführungsverantwortung. Mein Vater Helmut Stolzenhoff senior und meine Mutter Susanne Stolzenhoff haben 1949 ihre Fleischerei mit eigener Räucherkammer in Lünen-Brambauer eröffnet. Unser Geschäft wurde in den 1950er Jahren in ein größeres Ladenlokal an der Königsheide verlegt, das übrigens bis 2023 genutzt wurde. Ich bin Jahrgang 1952 und mit unserer Firma aufgewachsen. Nach der Fleischerlehre, begonnen 1967, war ich dann bereits 1973 jüngster Fleischermeister Deutschlands. Meine Frau Anette habe ich 1978 geheiratet und wir haben den Familienbetrieb zu einem großen Unternehmen gemacht, das immer seinen Wurzeln treu bleibt. Meine drei Söhne Helmut Christian, Dennis und Jan-Frederik arbeiten in der Firma, ebenso meine Schwiegertochter Nicole. Die dritte Generation trägt unser Unternehmen weiter.

Dortmunder Volksbank: Warum wurde Ihr Unternehmen damals gegründet und wie ging Ihre Geschichte weiter?

Helmut Stolzenhoff: Seit ich in die Firma eingetreten bin, hat sich vieles verändert, da ich die Idee hatte, gemeinsam mit meiner Frau einen Partyservice zu gründen, der sich dann kontinuierlich in eines der größten Catering-Unternehmen Deutschlands entwickelt hat. Natürlich sieht unser Produktionsbereich heute ganz anders aus als vor fünf Jahrzehnten: Unsere Meisterküche ist heute 1.500 m² groß, mit eigenen Bereichen für warme und kalte Delikatessen-Küche. Außerdem haben wir unsere eigene Meisterfleischerei und Wurstküche, Naturrauchkammern, einen Feinkostbereich und spezielle Salzkühlhäuser für Dry-Aged-Reifung. Und eine Meisterkonditorei und Patisserie darf natürlich auch nicht fehlen. Bei uns ist alles Stolzenhoff. Meine Catering-Idee damals war zugegebenermaßen unkonventionell, aber ging eben auch mit der Zeit: In den 1970ern standen Partys und gemeinsames Essen zu Hause hoch im Kurs. Und bis zum heutigen Tag vereinen wir in unserem Familienunternehmen Tradition und Qualität mit Innovation und neuen Trends. Auch wenn unsere Wurzeln in einem Fleischereifachbetrieb liegen, sind wir zum Beispiel auch beim vegetarischen und veganen Catering einfallsreich. Individuelle Kundenwünsche und Rücksicht auf Lebensmittelunverträglichkeiten sind natürlich auch kein Problem für uns, da alles auf unseren Menüs und Buffets aus eigener Herstellung stammt – und das beginnt schon beim Schwein im Stall oder dem Rind auf der Weide.

Dortmunder Volksbank: Wie entwickelt sich Ihre Firma am Markt?

Dennis Stolzenhoff: 2024 feiern wir ja unser 75-jähriges Firmenjubiläum – in all diesen Jahren hat sich unsere Firma zu dem heutigen Cateringservice in großem Stil entwickelt. Wir kümmern uns um Veranstaltungen verschiedenster Größenordnungen – rund 300 pro Woche. Wir sind nach wie vor ein Familienunternehmen, aber beschäftigen mittlerweile an die 1.000 Mitarbeiter* innen. Und natürlich betreiben wir unsere Firma nicht mehr auf 120 Quadratmetern wie zu Gründungszeiten, sondern haben mittlerweile drei Geschäftsstellen in Lünen, den Stammsitz, unsere Food Manufaktur und Meisterfleischerei an der Lüner Wethmarheide, unsere Catering-Company in Castrop-Rauxel und bespielen bereits 39 prominente Veranstaltungslocations in der ganzen Region, Tendenz steigend. Am wichtigsten ist aber, dass wir uns trotz allen Wachstums treu geblieben sind: Schon als meine Großeltern ihre Fleischerei eröffnet haben, waren ihre Produkte wie Fleischwurst, Frikassee, Sülze und Schinken für ihre hohe Qualität bekannt – das Wachstum unserer Firma hat seinen Ursprung also in einem überzeugenden Geschäftskonzept mit festen Wurzeln.

Dortmunder Volksbank: Welche Rolle spielt die Dortmunder Volksbank für Ihr Unternehmen?

Helmut Stolzenhoff: Die Dortmunder Volksbank war von Anfang an Partner unseres Unternehmens. Sie begleitete uns in allen geschäftlichen Belangen der Metzgerei und der Food Manufaktur. Auch bei unseren weiteren Unternehmen wie der Stolzenhoff Immobilien GmbH, Helloflamm Brennsysteme und unserer Grundstücksverwaltungsgesellschaft war die Dortmunder Volksbank immer ein zuverlässiger Partner.

Dortmunder Volksbank: Herr Suttmeyer, welche Rolle spielt die Firma Stolzenhoff in der Region?

Ludger Suttmeyer: Stolzenhoff Catering ist der absolute Marktführer und schreibt seine Erfolgsgeschichte seit 75 Jahren in unserer Region. Das Verantwortungsbewusstsein für Familie und Mitarbeiter* innen sowie die gute Zusammenarbeit mit Partnern, Lieferanten und Kund*innen sind vorbildlich in vielerlei Hinsicht.

Dortmunder Volksbank: Welches Alleinstellungsmerkmal hat sich Ihr Unternehmen erarbeitet? Was zeichnet Sie besonders aus?

Anette Stolzenhoff: Bei uns kommt alles aus einer Hand. Für uns sind regionale Erzeugnisse das neue Bio: Unser Fleisch kommt aus der Region und Tierwohl versteht sich für uns von selbst – so erfolgt etwa die Schlachtung der Tiere stets unter tierärztlicher Aufsicht. Wir kombinieren die Qualität unserer Produkte sowie jahrzehntelange Erfahrung mit einem kompetenten Team aus professionellen Eventleiter*innen, geschulten Logistiker*innen, ausgebildeten Veranstaltungskaufleuten sowie engagierten Servicekräften. Wir stehen unseren Kund*innen von Anfang an bei der Planung ihrer Veranstaltungen bis ins kleinste Detail zur Seite und gestalten individuell abgestimmte, stressfreie und harmonische Events, an die sich unsere Kund*innen mit Freude erinnern.

Dortmunder Volksbank: Gibt es noch eine besonders originelle Anekdote zur Unternehmenstradition, die Sie mit uns teilen möchten?

Helmut Stolzenhoff: Nun, als ich damals auf die Idee kam, einen Partyservice an die Metzgerei anzuschließen, waren meine Eltern nicht gerade begeistert – mein Vater sagte geradeheraus „So ein Quatsch“. Gut, dass ich nicht darauf gehört – und den Partyservice mit meiner Frau Anette dann in der Garage unseres Wohnhauses betrieben habe.

Dortmunder Volksbank: Wie sehen Ihre Pläne aus?

Jan-Frederik Stolzenhoff: Wir möchten auf einem hohen Qualitätsniveau gesund expandieren, also den Höchststandard halten, neue Mitarbeiter*innen an das Unternehmen binden und dieses mit Augenmaß erweitern.

Dortmunder Volksbank: Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Helmut Christian Stolzenhoff: Eine Politik in Deutschland, die den Mittelstand stärkt und im Mittelstand die treibende Kraft der Wirtschaft in Deutschland sieht. Ebenfalls wünsche ich mir, dass die Bürokratie in Deutschland abgebaut wird und viele junge Menschen wieder Spaß an handwerklicher und verantwortungsvoller Arbeit bekommen.

Dortmunder Volksbank: Bringen Sie Ihren Familienerfolg auf einen Nenner: Gibt es einen Leitspruch?

Helmut Stolzenhoff: Ich sag mal so: Was ich, meine Frau, meine Kinder und Enkelkinder nicht essen und trinken möchten, wollen wir unseren Kund*innen auch nicht anbieten. Es ist wichtig, nie zu vergessen, woher man kommt, und sich darauf zu besinnen, dass uns die Kund*innen groß gemacht haben. Deshalb halte ich Dankbarkeit, Loyalität und Treue für die Fundamente unserer Unternehmensgeschichte. Ich bin 71 und nach wie vor jeden Tag 12 Stunden im Unternehmen. Ich stehe auch noch hobbymäßig selber in der Wurstküche, in der wir immer noch nach Familienrezept Wurstspezialitäten herstellen. Meine Frau Anette entwickelt unsere kalte Küche. Alle in der Familie arbeiten im Unternehmen mit und jeder hat seinen Bereich gefunden, in dem er oder sie zum Erfolg des Unternehmens beiträgt – ob nun Buchhaltung und Marketing, Vertrieb, Personalwesen, Equipment oder die Fleischerei selbst. Mein ältester Sohn hat wie ich eine Fleischerei-Ausbildung gemacht, um das Handwerk von der Pike auf zu erlernen. Das ist gelebte Familientradition.

Dennis Stolzenhoff
Dennis Stolzenhoff

Dortmunder Volksbank: Herr Suttmeyer, Ihnen gehört das letzte Wort. Was schätzen Sie besonders an Firma Stolzenhoff?

Ludger Suttmeyer: Stolzenhoff Catering ist ein erfolgreicher und fest verwurzelter Player in unserer Region. Das Motto „Dankbarkeit, Loyalität und Treue“ wird in der Firma Stolzenhoff wirklich durch und durch gelebt. Am meisten schätze ich aber die Verlässlichkeit und die Ehrlichkeit, mit denen wir uns gegenseitig begegnen. Werte, die uns freundschaftlich verbinden.