Solidarität als Erfolgsmodell

Dortmunder Volksbank

„Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“, so Computerpionier Alan Kay. 2024 ist für unsere Bank ein bedeutsames Datum – in diesem Jahr feiert die Dortmunder Volksbank ihr 125-jähriges Bestehen. Eine Erfolgsgeschichte. Auch wenn einige unserer Niederlassungen bereits älter sind, wollen wir dieses Jubiläum unserer Mitgliederbank gebührend würdigen und den Blick zurück und damit zugleich auch nach vorne wenden. Denn Erfolg bedeutet, so zu handeln, dass aus Tradition Zukunft entsteht.

Hier der Beginn: Am 7. Februar 1899 gründet sich im Dortmunder Hotel „Merkert“ die Gewerbebank in Form einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. Diese firmiert am 1. Juli 1965 in die Dortmunder Volksbank um. Gegenstand dieser Genossenschaft ist laut Statut, „Bankgeschäfte zu betreiben zum Zwecke der Beschaffung der für das Gewerbe und die Wirtschaft der Mitglieder nötigen Geldmittel“.

Betenstraße Dortmund Mitte des 19. Jahrhunderts

Werfen wir einen Blick in die Zeit vor 1899, um zu verstehen, warum wir eigentlich entstanden sind: Wir befinden uns in der Mitte des 19. Jahrhunderts; die industrielle Revolution hat die Menschen von der Agrar- in die Industriegesellschaft katapultiert. Die Beschleunigung von Arbeit und Leben bringt neue Freiheiten und Reichtum, aber auch Abhängigkeiten und Armut. Fortschritt und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten gehen Hand in Hand.

Die wirtschaftliche und soziale Situation einer Vielzahl an Handwerkern, Gewerbetreibenden und Bauern verschlechtert sich zunehmend. Wer nicht wächst, geht unter. Dank Kohle und Stahl avanciert das Ruhrgebiet damals zur blühenden Region; Dortmund wird zu einem Gründungsplatz und Industriestandort ersten Ranges – der Finanzbedarf der Montanstadt wächst und wächst. Genau zu dieser Zeit finden in Dortmund am 7. Februar 1899 dreiundzwanzig Angehörige des heimischen Mittelstandes – hauptsächlich Handwerker – zusammen, um ihre eigene Gewerbebank zu gründen. Ihre Vision: Erwerb und Wirtschaft ihrer Mitglieder sowie deren soziale und kulturelle Belange mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes zu fördern. „Selbsthilfe durch freiwillige Kooperation“ lautet damit ihre Lösung gegen die Existenzkrise des Mittelstandes im Industriezeitalter.

Was klein begann, ist 125 Jahre und – mit Otto Heuer, Dr. Otto Heuer, Helmut Raschinski, Hans-Dieter Michalski, Martin Eul und Michael Martens – sechs Vorstandsvorsitzende später dank der Genossenschaftsmitglieder aller Generationen und Zeiten, dank Ihnen und allen Eigentümern unserer Bank zur großen Geschichte geworden: Heute ist die Dortmunder Volksbank mit einer Bilanzsumme von 10,5 Mrd. € eines der führenden Kreditinstitute im Geschäftsgebiet sowie die Nr. 1 der Genossenschaftsbanken in NRW und eine der größten Volks- und Raiffeisenbanken überhaupt in Deutschland. Eine Genossenschaftsbank, die sich als Motor der Wirtschaft für die Region engagiert und als Wertegemeinschaft für den Wohlstand dafür sorgt, dass ihre Mitglieder erfolgreicher sind als Kund*innen anderer Banken. Und dies – so belegt unsere Chronik – durch alle Kriege und Krisen hindurch. Eine Erfolgsgeschichte aus 125 Jahren. Darin zeigt sich einmal mehr, wie viel erreicht werden kann, wenn Menschen untereinander solidarisch handeln und Hilfe zur Selbsthilfe leisten, um die Zukunft selbst zu gestalten: Gemeinschaft macht stark! Das lehrt uns die Geschichte und das erleben wir als Genossenschaftsbank jeden Tag aufs Neue.

„Wer in der Zukunft lesen will, der muss in der Vergangenheit blättern“, so der Schriftsteller André Malraux. Hier also einige Höhepunkte aus 125 Jahren Dortmunder Volksbank, korreliert mit den kulturhistorischen Fakten des Zeitgeschehens. Unsere Geschichte: Viel Freude beim Lesen und Entdecken!

1899–1913: Gründung der Bank und Auftakt der Ära Heuer
Zeitgeschehen: Im Kaiserreich vollzieht sich die Hochindustrialisierung des Ruhrgebiets aus Kohle und Stahl. Kaiser Wilhelm II. kommt 1899 zur Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals nach Dortmund.

Bankgeschehen: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam“ – nach Raiffeisens Motto und Schulze-Delitzschs Genossenschaftsmodell schließen sich auch in Dortmund Gewerbetreibende zur gegenseitigen wirtschaftlichen Stärkung solidarisch zusammen. Am 7. Februar 1899 schlägt die Geburtsstunde der Dortmunder Volksbank. Im Hotel „Merkert“ in Dortmund gründet sich die Gewerbebank in Form einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. Gegenstand dieser Genossenschaft ist es laut Statut, „Bankgeschäfte zu betreiben zum Zwecke der Beschaffung der für das Gewerbe und die Wirtschaft der Mitglieder nötigen Geldmittel“. Über 50 Jahre hinweg lenkt Bankdirektor Otto Heuer ab 1902 überaus erfolgreich die Geschicke der Bank. Es geht bergauf: Betrug das Eintrittsgeld in der Gründungszeit noch drei, später fünf Mark pro Mitglied, so kann die Bank zum zehnjährigen Bestehen 1909 bereits mit einer Bilanzsumme von einer Million Mark aufwarten.

1914–1945: Weltkriege und Krisen, 1948 die Währungsreform
Zeitgeschehen: 1914–1918: Der I. Weltkrieg fordert bis 1918 europaweit 10 Mio. Tote. 1918–1933 folgt die Weimarer Republik, ab 1923 dann die Hyperinflation, 1929 die Weltwirtschaftskrise, 1932 die große Arbeitslosigkeit und 1933 die Machtergreifung Hitlers – Deutschland schlittert selbstverschuldet in die Katastrophe. 1939–1945: Der II. Weltkrieg und Holocaust hinterlassen weltweit 50 Mio. Tote. Heute wissen wir: Wehret den Anfängen!

Bankgeschehen: Die Gewerbebank übersteht den I. Weltkrieg, die Hyperinflation, die Weltwirtschaftskrise, den Bankencrash und die Depression dank ihrer vorsichtigen Geschäftspolitik unbeschadet. Im Gegensatz zu anderen Kreditinstituten bleibt die Bank zahlungsfähig. Großereignis: Im August 1932 richtet die Gewerbebank den Großen Deutschen Genossenschaftstag aus, zu dem Vertreter aller gewerblichen Genossenschaften Deutschlands nach Dortmund anreisen. Bank im Nationalsozialismus: Die manipulierte Ankurbelung der Wirtschaft bringt eine Stabilisierung der Bilanzzahlen – doch das Hitlerregime macht im Laufe der Zeit seinen diktatorischen Einfluss in allen Wirtschaftsbereichen geltend. Der Krieg bringt Tod und Not, auch für Dortmund, das bei Kriegsende nach über 100 Luftangriffen zu 95 % zerstört ist. Auch die Bank wird bombardiert, allein der Tresor bleibt erhalten. Deutschland aus den Trümmern: Es folgt eine Zeit bitterer Entbehrungen, Hunger, Kälte und Wohnungsnot. Deutschland liegt in Schutt und Asche – und doch beginnt in allen Lebensbereichen der Wiederaufbau. Eine tiefgreifende wirtschaftliche Wende kann nicht ohne eine nachhaltige Sanierung der zerrütteten Währung gelingen: Die Währungsreform im Jahr 1948 ermöglicht einen neuen Anfang. Die Deutsche Mark (DM) löst die Reichsmark (RM) ab. Über Nacht füllen sich die Schaufenster, es gibt wieder etwas zu kaufen. Der Andrang bei den Kreditinstituten ist groß. Es geht aufwärts, auch für die Dortmunder Volksbank.

1950–1969: Wirtschaftswunder, Name, Neubau und Vertreterversammlung
Zeitgeschehen: Vollbeschäftigung, steigende Löhne und ausgeglichener Staatshaushalt, Aufwertung der D-Mark, anwachsende Devisenreserven und Goldbestände, Investitionsboom und Wirtschaftswachstum – Deutschland geht es gut wie nie. Vom Wirtschaftswunder profitieren Wirtschaft und Bürgertum. „Ein großer Schritt für die Menschheit“ ist 1969 die Apollo-Mondlandung.

Bankgeschehen: Ende einer Ära – 1951 stirbt Direktor Otto Heuer, sein Sohn Dr. jur. Otto Heuer führt jetzt die Bank als leitender Direktor. 1952 liegt die Bilanzsumme des laufenden Jahres bei über 10 Mio. DM. An der ersten Generalversammlung seit der Währungsreform nehmen die etwa 1.500 Mitglieder des Dortmunder gewerblichen Mittelstandes teil. Aufschwung in den 1960ern: Die Bilanzsumme wächst auf 37 Mio. DM. Innovation und Rationalisierung 1962: Als eine der ersten Kreditgenossenschaften setzt die Bank eine eigene Datenverarbeitungsanlage ein und stellt die Buchhaltung auf das Lochkartensystem der Firma IBM um. Das System bewährt sich schnell, entfallen doch mit der Neueinrichtung der Buchhaltung allein unzählige Überstunden für das Quartalsende und erst recht für den Jahresschluss. Die Bank expandiert und eröffnet in diesen Jahren zahlreiche neue Zweigstellen. 1964 liegt die Bilanzsumme bei über 50 Mio. DM. Namenswechsel: Die Generalversammlung beschließt auf Anraten des Deutschen Genossenschaftsverbandes, die Gewerbebank am 1. Juli 1965 in „Dortmunder Volksbank eG“ umzubenennen. Vorteile sind bessere Werbemöglichkeiten und vor allem die offenkundige Zugehörigkeit zum großen Verbund der deutschen Volksbanken auch nach außen hin. Bilanzsumme 1966: mehr als 60 Mio. DM. Größe und Understatement: Nach fast zweijähriger Bauzeit bezieht die Bank am 27. Mai 1968 ihr neues, repräsentatives Haus in der Betenstraße 10. 1969 ist die Bank auf über 3.000 Mitglieder angewachsen, daher löst die schlanke Vertreterversammlung jetzt die bisherige Praxis der Generalversammlung ab, denn Stärke braucht Organisation.

1970–1989: Kalter Krieg, Start der Ära Raschinski, Strukturwandel und Automation
Zeitgeschehen: Die Welt ist geteilt in Ost und West, der „Kalte Krieg“ bestimmt die Politik. Diesseits des Eisernen Vorhangs blühen in den 1970ern Wachstum und Wohlstand. Die Bundesrepublik prosperiert. Der politische Wechsel in Deutschland stärkt in den 1980ern die Marktwirtschaft, die Umweltbewegung gewinnt an Einfluss. Ost und West nähern sich vorsichtig an. Im Zeichen des Strukturwandels entstehen im Ruhrgebiet neue Wirtschaftsund Dienstleistungszweige.

Bankgeschehen: Helmut Raschinski lenkt von 1970 bis 1995 die Geschicke der Dortmunder Volksbank. In seine Ära fällt die Einführung der Geldautomaten. Die Dortmunder Volksbank fusioniert 1971 mit Castrop-Rauxel. Bis Ende der 1970er Jahre erreicht die Dortmunder Volksbank eine Stärke von über 6.000 Mitgliedern, 20 Filialen sowie eine Bilanzsumme von 311 Mio. DM und schüttet eine Dividende von 8,5 % auf die Geschäftsguthaben aus. Das Zinsniveau ist hoch wie nie. 1981 ist ein Geschäftsvolumen von einer halben Milliarde DM erreicht. Innovation: Die Dortmunder Volksbank wagt den Technologiesprung – die neue Online-Bildschirmtechnik ermöglicht ab Mitte der 1980er Jahre den direkten Zahlungsverkehr und damit die Kundenselbstbedienung über Geldausgabeautomaten und Kontoauszugsdrucker. 1985 erfolgt die Fusion mit der Volksbank Hörde, die das Bilanzvolumen der Dortmunder Volksbank von bereits 750 Mio DM auf nun über 1,1 Mrd. DM in die Höhe schnellen lässt. 13.146 Mitglieder mit 49.467 Geschäftsanteilen und 36 Zweigstellen kann die Dortmunder Volksbank jetzt verzeichnen.
1986 kommt die Fusion mit der Volksbank Dortmund-Asseln. Service für die Stadt: Die Bankautomaten in der Hauptstelle kommen an. 1987 erhalten auch Asseln, Castrop-Rauxel und Hombruch Automatenanlagen – als Angebot für Mitglieder und Kund*innen, die damit auch außerhalb der normalen Kassenöffnungszeiten Geld ein- und auszahlen können. 1988 folgt die Einrichtung von computergesteuerten Kassentresoren.

1989–1999: Mauerfall, Wiedervereinigung und Expansion, Ära Michalski folgt
Zeitgeschehen: Die Entspannungspolitik Europas und der Supermächte trägt Früchte – die friedliche Revolution hebt 1989 die Teilung Deutschlands auf. Mit der Wiedervereinigung ist ab 1990 Expansion angesagt. Mit dem Zerfall der UdSSR ist die klare Teilung der Welt in West und Ost aufgehoben. Die Machtverhältnisse verschieben sich. Der Vertrag von Maastricht etabliert 1993 die Europäische Union und damit den europäischen Binnenmarkt. 1995 fallen die Grenzen im Schengenraum – Europa wird zum Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts.

Schwarzweiß Foto: 3 Personen vor einem Röhrenbildschirm

Bankgeschehen: Spitzenzahlen und Höchstwerte – im Jahr der Wiedervereinigung erreicht die Bilanzsumme 1,5 Mrd. DM. Die Geschäftsguthaben der Mitglieder liegen bei insgesamt mehr als 20 Mio. DM. Der ausgewiesene Reingewinn überschreitet die Summe von 3 Mio. DM. In 24 Bankstellen sind insgesamt 25 automatische Kassentresore installiert.

112.000 Mitglieder und Kund*innen unterhalten bei der Dortmunder Volksbank über 200.000 Konten und Depots, auf denen pro Arbeitstag 50.000 Posten verbucht werden – mit modernsten, elektronisch gesteuerten Daten- und Belegverarbeitungsanlagen. 1991 erhält die Dortmunder Volksbank höchste Weihen durch die Stiftung Warentest. Deren Zeitschrift „Finanztest“ hebt die Anlageberatung der Dortmunder Volksbank besonders hervor – ein Triumph: Von 203 bundesweit getesteten Großbanken, Sparkassen und Volksbanken werden nur zwei ausdrücklich erwähnt, eine davon ist die Dortmunder Volksbank – eine exzellente Empfehlung.
Mehr als die Hälfte aller Barabhebungen tätigen die Nutzer*innen über Geldautomaten – mit steigender Tendenz. Das Rechenzentrum der Bank verarbeitet 11,5 Millionen Buchungsposten. Die Dortmunder Volksbank verzinst ihre Genossenschaftsanteile in den 1990er Jahren mit 8 %. Vermächtnis Wachstum: Hans-Dieter Michalski übernimmt den Vorstandsvorsitz, als Helmut Raschinski am 22. Juni 1996 verstirbt. Über ein Vierteljahrhundert hinweg prägte dieser die erfolgreiche Entwicklung der Dortmunder Volksbank – mit den Fusionen mit Castrop-Rauxel, Hörde und Asseln, der Erweiterung des Hauptstellengebäudes, dem Ausbau des Filialnetzes und der Ausstattung der Dortmunder Volksbank mit modernster Bank- und Kommunikationstechnik – und hinterlässt eine lebendig anwachsende Bank. Jahrhundertleistung: Am 7. Februar 1999 feiert die Dortmunder Volksbank ihr 100-Jahr-Jubiläum mit einem Festakt in der Hohensyburg. Einhundert Jahre nach ihrer Gründung gehört die Dortmunder Volksbank mit einem Bilanzvolumen von über 3,3 Mrd. DM zu den großen Kreditgenossenschaften in Deutschland. Unter den rund 2.300 Genossenschaftsbanken liegt sie bundesweit an 12. Stelle, in Nordrhein-Westfalen ist sie die drittgrößte Volksbank.

2000–2004: Millennium, Euroumstellung, Neubau und Aufbruchsstimmung
Zeitgeschehen: Das Wirtschaftswachstum steigt auf Rekordniveau. Millennium-Projekt für das neue Jahrtausend: Der Euro kommt und eint Europa – seit dem 1. Januar 1999 gibt es den Euro als Buchwährung. An diesem Tag beginnt die Europäische Währungsunion mit ihren elf Teilnehmerländern Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal und Spanien. Zum 1. Januar 2001 stößt Griechenland als 12. Teilnehmer dazu. Am 1. Januar 2002 löst der Euro die DM nun auch als Zahlungsmittel ab. Mit der europaweiten Einführung des Euros entsteht einer der weltweit größten Wirtschaftsräume mit gemeinsamer Währung: Über Nacht haben 320 Millionen Menschen das gleiche Geld im Portemonnaie.

Bankgeschehen: Die Euroumstellung fordert den Banken große Anstrengungen zur Mobilisierung aller personellen und organisatorischen Kapazitäten ab. Die Punktlandung gelingt. In allen Bereichen gewinnt die Digitalisierung Raum – die Dortmunder Volksbank führt das Onlinebanking mit HBCI zusätzlich zum PIN/ TAN-Verfahren sowie Internet-Brokerage ein. Bereits 2001 steht der moderne Neubau des Bankgebäudes in der Dortmunder Betenstraße – so strukturiert, technisch top, klar und transparent wie die Bank selbst. Eine städtebauliche Wegmarke und für die Stadt, Bürgerschaft und Wirtschaft eine Einladung zur Kommunikation mit ihrer Bank. Mit der Fusion der Dortmunder Volksbank mit der Volksbank Unna-Schwerte im Jahr 2003 gewinnen alle Seiten an Leistungsfähigkeit und erweitern ihren Handlungsspielraum durch Bündelung der Kräfte. Mit einem Wachstum der Bilanzsumme um rund 90 Mio. € auf 2,84 Mrd. € hat die Dortmunder Volksbank 2004 die Spitzenposition unter den 237 Volksbanken in NRW erreicht und ist bei rund 1.300 selbstständigen genossenschaftlichen Kreditinstituten unter den Top 5 in Deutschland. 162.000 Kund*innen mit 300.000 Konten, über 56.000 Mitglieder als Anteilseigner mit 53,1 Mio. € Geschäftsguthaben, 63 Bankstellen, 652 Mitarbeiter*innen und 150 Mio. € Eigenkapital – die Bank ist gut aufgestellt und ein starker und verlässlicher Finanzpartner für die heimische Wirtschaft, ein sicherer Arbeitgeber und für Staat und Kommunen ein kräftiger Steuerzahler. Die Dortmunder Volksbank ist die regionale Nr. 1 für die Belange mittelständischer Unternehmen.

2005–2015: Finanzkrise, Auftakt der Ära Eul, Genossenschafts- Boom, Hamm und SEPA
Zeitgeschehen: „Wir sind Papst“, als Deutschland 2005 die Kanzlerin wählt. Zur WM 2006 in Deutschland ist die „Welt zu Gast bei Freunden“. 2008 belasten die Finanz- und schließlich 2010 die Eurokrise die globalen Finanzmärkte und Staaten Europas. Ab 2010 greift der Euro-Rettungsschirm. Alte Überweisungen und Lastschriften adé: Ab 2014 ist der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum „SEPA“ (Single Euro Payments Area) Realität, IBAN und BIC ersetzen Kontonummer und Bankleitzahl – die bislang im Inland genutzten nationalen Zahlverfahren für Überweisungen und Lastschriften sind endgültig abgelöst und durch europaweit einheitliche SEPA-Zahlverfahren ersetzt: Jetzt gibt es auch ein vereintes Europa des Zahlungsverkehrs.

Filiale der Volksbank Hamm; Außenansicht

Bankgeschehen: Der Export ist im Höhenflug, die Wirtschaft stark in dem Jahr, als Deutschland erstmals von einer Frau regiert wird, Angela Merkel ist Bundeskanzlerin. Konjunkturhoch: Auch im Jahr 2006, dem Jahr des WM-Sommermärchens in Deutschland, verstärkt sich der wirtschaftliche Aufschwung. Die starke konjunkturelle Entwicklung erreicht die Binnenwirtschaft und wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus.

Die Zahl der Arbeitsplätze wächst und die Stimmung in allen Bereichen der Wirtschaft ist optimistisch – eine Hausse. Unerwartet: Auf die Hausse folgt die Baisse. Als Folge der Immobilienblase in den USA entwickelt sich mit dem Initial der Lehman-Pleite eine Finanzkrise mit Insolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche, die schließlich eine Bankenkrise nach sich zieht. Die Zinsen für Interbankenfinanzkredite steigen sprunghaft an, deutliches Zeichen für eine Vertrauenskrise in Banken untereinander. Merkel vermittelt Einlagensicherheit für die Sparer*innen. Stärke in der Krise: Gerade jetzt bewährt sich das solide Geschäftsmodell der Volks- und Raiffeisenbanken mit ihrem Primat der Finanzierung von gewerblichen und privaten Investitionen in den Marktgebieten – die Kernkompetenz ist nun einmal die Förderung der heimischen Wirtschaft. Was früher als konservativ galt, trägt nun durch die Krise und beschert der Dortmunder Volksbank einen großen Zulauf an Mitgliedern und Kund*innen im Privatkundenbereich, aber vor allem auch im Mittelstand und bei Großunternehmen: Verlässlichkeit, Solidität und Sicherheit sind die Werte, die jetzt zählen. Die Genossenschaftsbanken boomen.

Martin Eul wird im Jahr 2008 Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank und hat eine beeindruckende Wachstumsdynamik aufzuweisen. Das Jahr 2010 prägt ein kräftiger Konjunkturaufschwung, das Bruttoinlandsprodukt nimmt um 3,6 % zu – so stark wie noch nie zuvor seit der Wiedervereinigung. Mit einem Kreditwachstum von 236 Mio. € oder 10,9 % verzeichnet die Dortmunder Volksbank die stärkste Steigerung seit Jahrzehnten. „Betongold“ wird zur starken Währung: Als ein Schwerpunkt ihrer vielfältigen Tätigkeitsfelder bietet die Dortmunder Volksbank ihren Mitgliedern und Kund*innen eine vorteilhafte Baufinanzierung an. Die Dortmunder Volksbank bewährt sich als Universalbank für Privat- und Geschäftskunden sowie als starke Mittelstandsbank. 2011 gewinnt die Bank über 7.000 neue Mitglieder hinzu. Sie bauen auf die sicheren Eckpfeiler Mitwirkung und Mitbestimmung, Substanzstärke und Nachhaltigkeit. Eine Bank muss wachsen, um stark zu sein. 2012 dann ein neuer Rekord und Doppelsieg im Bankenranking: 12.000 neue Mitglieder zählt die Dortmunder Volksbank, damit ist der Aufwärtstrend der Genossenschaftsbanken ungebrochen. Die Dortmunder Volksbank wird erneut Sieger im regionalen Bankenranking des Verbandes der Familienunternehmer sowie Erstplatzierter im lokalen Focus-Money-Test. Zum wiederholten Male werden zudem die Volksbanken in einer repräsentativen Absolventen-Studie zum „Top-Arbeitgeber“ gekürt.

Filiale der Dortmunder Volksbank; Außenansicht

Die Fusion der Dortmunder Volksbank und der Volksbank Hamm in 2013 ist die große Herausforderung des Jahres – dank exzellenter Organisation vollzieht sich bereits bis Herbst des Jahres 2013 sowohl die juristische als auch die technische Fusion der beiden Häuser und bestärkt die Dortmunder Volksbank in ihrem Aufwärtstrend.

Ein großartiges Jahresergebnis: Die Dortmunder Volksbank legt erneut in allen Geschäftsfeldern zu – die Kundeneinlagen wachsen um 5,3 %, das Kreditgeschäft um 8,1 % und die Bilanzsumme klettert um überdurchschnittliche 2,1 % auf den Rekordwert von 5,8 Mrd. €. Mit dem Geschäftsvolumen steigt die Mitarbeiterzahl – erstmals arbeiten über 1.000 Menschen bei der Dortmunder Volksbank. 2014 kommt SEPA und löst mit BIC und IBAN Kontonummer und Bankleitzahl ab.

2015–2019: „Wir schaffen das“, Niedrig- und Negativzins und Fusion mit Waltrop
Zeitgeschehen: Deutschland öffnet die Pforten u. a. für die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge, als dort das Regime die eigenen Bürger angreift. Merkels „Wir schaffen das“ wird 2015 zum geflügelten Wort. Vielen Unternehmen mit Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen ist durch die neuen Mitarbeiter*innen und Auszubildenden geholfen. Allerdings kippt auf Betreiben erstarkender rechtspopulistischer Kräfte die Stimmung in Deutschland. Ein fremdenfeindliches Klima macht sich breit. Zur Entlastung der Staaten der Eurozone fährt die EZB Niedrigzinspolitik über Anleihenkaufprogramme, 2016 bei 0 %.

Bankgeschehen: Digitalisierung, Minuszins und Regulatorik – in Zeiten des Wandels ist Stabilität ein kostbares Gut. Darum sorgt die Dortmunder Volksbank für belastbare Stärke durch Veränderung. Nach dem Strukturprojekt „Volksbank 2020“ bringt die Dortmunder Volksbank 2017 unter dem Oberbegriff „VOBA 4.0“ vier digital gestützte Zukunftsprojekte auf den Weg – neue Kontomodelle, genossenschaftliche Beratung, Prozessmanagement sowie die Vorbereitung auf das neue Kernbankensystem „agree21“. Im Jahr 2018 überschreitet die Bilanzsumme erstmals die 7-Mrd.-€-Grenze – die Dortmunder Volksbank erzielt neben einem außergewöhnlich guten Wachstum sowie einer deutlichen Erhöhung der Kundeneinlagen das mit 7,8 % Zuwachs beste Kreditjahr in ihrer 120-jährigen Firmengeschichte, nochmals getoppt im Folgejahr: Mit einem Netto-Wachstum von 442 Mio. € oder 9,2 % stellt die Dortmunder Volksbank 2019 einen neuen Rekord im Kreditgeschäft auf. Mit ihrem Kreditvolumen von über 5,2 Mrd. € erweist sich die Nr. 1 der Genossenschaftsbanken in NRW als verlässlicher und starker Partner für Privatleute und die Wirtschaft bei allen Investitionsvorhaben in der Region. Die wichtigste Nachricht des Jahres 2019 ist die Fusion 2020 mit der Volksbank eG, Waltrop: eine Verschmelzung wie aus dem Lehrbuch, die in der Rekordzeit eines Dreivierteljahres geplant, verabschiedet und umgesetzt wird – mit 100 % Zustimmung getragen durch die Vertreterversammlung.

2020–2024: Corona, Beginn der Ära Martens, Ukrainekrieg, Gaza-Konflikt und Bank-Jubiläum
Zeitgeschehen: Ab 2020 bedroht die Corona-Pandemie die Welt. Der Shutdown legt in Deutschland mehrfach das öffentliche Leben und die Wirtschaft lahm: Geschäfte, Schulen, Betriebe schließen, Videokonferenzen ersetzen in Home-Office, Home- Schooling und freiwilliger Quarantäne menschliche Kontakte. Abstand, Hygiene, Alltagsmasken sind das „AHA“ der Corona- Regeln, Verzicht wird Normalität. Hoffnung bringen Ende 2020 in Rekordzeit neu entwickelte Impfstoffe. Die Pandemie mit ihrem Kontaktverbot bewirkt einen wahren Digitalisierungsschub. Doch Lieferkettenengpässe und Fachkräftemangel bedrohen jetzt die Wirtschaft. Als Corona 2022 abklingt – in Deutschland regiert die neue Ampelkoalition – beginnt Putin-Russlands Krieg gegen die Ukraine. Europa hält mittels Sanktionen und Waffenlieferungen gemeinsam dagegen. Energie wird knapp, ein Umsteuern auf erneuerbare Energien scheint dringend geboten. Zur Bekämpfung der Inflation nach Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln beendet die EZB ihre Niedrigstzinspolitik. 2023 verursacht der Hamas-Terroranschlag auf Israel einen weiteren Krieg Israels gegen Gaza.

Bankgeschehen: Am 1. August 2021 vollzieht sich ein Generationswechsel an der Spitze der Bank. Auf die Ära Martin Eul folgt nun Michael Martens als Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank. Unter dem Motto „Teamstärke versetzt Berge“ setzt Martens, Jahrgang 1979 und selbst „Eigengewächs“ der Bank, auf zukunftsträchtiges Handeln durch Kooperation, Kommunikation und Transparenz. Darum arbeitet der Vorstand jetzt konsequent im Team miteinander und bezieht die Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeiter*innen aller Ebenen mit ein. Ein Paradigmenwechsel hin zum genossenschaftlichen „Wir“ – auf Führungsebene, durch alle Hierarchien, auch in der Corona-Zeit. Hier kann die Dortmunder Volksbank zudem die wirtschaftlichen Folgen der Covid-Krise, die jetzt auch zunehmend Lieferengpässe und starke Preiserhöhungen nach sich zieht, abmildern – mit rund 400 „Corona-Krediten“ mit einem Volumen von fast 100Mio. € zur Stärkung der heimischen Betriebe und Unternehmen: Ziel erreicht als verlässlicher Partner der Wirtschaft, auch in unsicheren Zeiten. Trotz anhaltender Corona-Pandemie zeigt sich 2021 als Erfolgsjahr, und zwar erneut in allen drei entscheidenden Bereichen: der Bilanzsumme, den Kundeneinlagen und den Kundenkrediten. Die Bilanzsumme 2021 beträgt 9.905 Mio. €, ein Plus von 7,6 % gegenüber dem Vorjahr. Ein Ergebnis, das die Dortmunder Volksbank mittels zahlreicher Zukunftsprojekte des genossenschaftlichen Dreiklangs erzielt hat. Eines Dreiklangs, der wiederum Mitgliedschaft, Digitalisierung und Nachhaltigkeit ins Zentrum des unternehmerischen Handelns rückt. Top-Projekt 2021 ist die Fusion mit der Volksbank Kamen-Werne eG. Meilensteine bilden die digitale Transformation mit neuem OnlineBanking für Firmen- und Privatkund*innen, neuer VR-Banking-App und neuer TAN-Generierungs-App „VR SecureGo plus“. Dazu punktet das Wertpapiergeschäft, erstmals mit dem neuen Private-Banking-Geschäftsfeld „Zelos“, das Immobiliengeschäft mit dem neuen „Immobiliencenter“ als Landmarke mitten in Dortmund sowie das Vermittlungsgeschäft mit der neuen Baufinanzierungsvermittlung „Baufinex“ – gemeinsam die „Erfolgstriade“ im Provisionsgeschäft. 2022 erzielt die Dortmunder Volksbank einen neuen Rekord: Ihre Bilanzsumme überschreitet im Mai erstmals die magische Grenze von 10 Mrd. €. Mit Ende des Minuszinses 2022 legt die Dortmunder Volksbank neue, attraktive Sparprodukte auf, die dem Zinsertrag der Mitglieder und Kund*innen zugutekommen. 2023 steigt die Bilanzsumme auf über 10,5 Mrd. €. Damit untermauert die Dortmunder Volksbank erneut ihre exponierte Position als eines der führenden Kreditinstitute in ihrem Geschäftsgebiet, Nr. 1 der Genossenschaftsbanken in NRW und eine der größten Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland – zugleich der beste Beleg dafür, dass Mitglieder und Kund*innen die Dortmunder Volksbank als zuverlässigen Partner in Finanzangelegenheiten wahrnehmen und nutzen.

Vorstand der Dortmunder Volksbank

Von Anfang an auf Wachstumskurs: Die Dortmunder Volksbank setzt durch ihre gesamte Geschichte hindurch auf eine stringente Geschäftspolitik der Solidität und Stärke und betreibt sinnvoll Fusionen, die der Bank Sicherheit, Größe und konsequentes Wachstum bescheren. Castrop-Rauxel 1971, Dortmund-Hörde 1985, Dortmund-Asseln 1986, Bank für Beamte und Angestellte (BBA) 1995, Unna-Schwerte 2003, Hamm 2013, Waltrop 2020, Kamen-Werne 2021 – dank kluger, verantwortungsbewusster Lenkung, konservativer Geschäftspolitik nach dem Genossenschaftsprinzip und wirkungsvoller Zusammenschlüsse ist unsere Bank aus allen Krisen gestärkt hervorgegangen und zeigt sich so leistungsfähig und zukunftssicher wie nie zuvor.

Solidarität ist unser Erfolgsmodell: Wachstum und Innovationsstärke bei der digitalen Transformation, Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Soziales und Unternehmensführung, die Förderung der Mitarbeiter*innen, die Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements in der Region und die konsequente Fokussierung auf unsere Mitglieder – das alles gehört unabdingbar zur genossenschaftlichen DNA der Dortmunder Volksbank. 2024 ist unser Jubiläumsjahr. Als Wertegemeinschaft für den Wohlstand trägt unsere Mitgliederbank Verantwortung für ihre Menschen und Unternehmen, als Motor der Wirtschaft und Stabilitätsanker der Region – durch alle Krisen hindurch, seit 125 Jahren. Eine große Geschichte, die uns zu Erfolg verpflichtet – und genau darum ist sie für uns Vermächtnis und Versprechen zugleich, stets so zu handeln, dass aus Tradition Zukunft entsteht.